Viktoria Pilsen

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Der aus der westböhmischen Stadt Pilsen stammende Fußballklub wurde 1911 als SK Viktoria Plzeň gegründet und gehört damit zu den zu den ältesten Fußballvereinen Tschechiens – der für lange Zeit unterklassige Verein etablierte sich allerdings erst Mitte der 2000er in Tschechiens höchster Spielklasse. In den Folgejahren avancierte Viktoria Pilsen zu den jährlichen Meisterschaftsanwärtern in der „Synot Liga“ und zählt zusammen mit Sparta Prag zu den Institutionen im Fußball Tschechiens.

Von der Fahrstuhlmannschaft zum vierfachen Meister

Bis in die 2000er-Jahre galt Viktoria Pilsen als Fahrstuhlmannschaft. Zwölf Mal pendelte der Fußballklub zwischen der Beletage und der zweiten Liga in Tschechien respektive der Tschechoslowakei. Mit dem überraschenden Aufstieg Viktoria Pilsens im Jahr 2005, begann die Etablierung in der Synot Liga. Nach nur fünf Jahren im Mittelfeld der Liga, gelang 2011 Viktoria Pilsen der Coup. Nach einer mäßigen Hinrunde, stand der Klub aus Pilsen am Ende der Saison überraschend oben in Tabelle und holte sich den Titel. Drei weitere Meisterschaften sollten folgen (2013, 2015 und 2016) – Zuletzt konnte der Titel erstmals verteidigt werden. Somit holte Viktoria vier Mal die Meisterschaft und konnte darüber hinaus zwei Mal den Tschechischen Pokal gewinnen. Auch international kann Slovan Liberec mit ersten kleineren Erfolgen aufwarten.

International Titellos – doch mit ersten Achtungserfolgen

Auch auf internationalem Parkett kann Viktoria Pilsen mit ersten kleineren Erfolgen aufwarten. Lange Zeit war ein Achtelfinale (1935) und ein Viertelfinale (1971) im Mitropapokal, dem ersten europäischen Klubwettbewerb, das Einzige was Viktoria Pilsen in ihrer Vereinshistorie an internationalen Erfolgen zu verzeichnen hatte. Doch in der jüngeren Vergangenheit setzte man sich zwei Mal (2011/12 und 2013/14) überraschend in den Qualifikationsrunden und den Play-Offs der UEFA Champions League durch. In der Gruppenphase belegte der Klub jeweils den dritten Platz und somit fand das europäische Abenteuer in der Europa League seine Fortsetzung. Dort war dann beide Male im Achtelfinale Schluss. Nichts desto trotz, bedeuteten die Achtelfinal-Teilnahmen große Erfolge für den Tschechischen Fußball.

Doosan Arena Viktoria PilsenDoosan Arena Viktoria Pilsen
Doosan Arena
Doosan Arena
Štruncovy sady 3, 301 12 Plzeň, Tschechische Republik
Pilsen
1955
2003, 2011
35.000
13.000 Plätze
10.618 (Saison 15/16)
„Hlavni“ Tribüne

Doosan Arena – Spielstätte von Viktoria Pilsen

Die Spieler von Viktoria Pilsen tragen ihre Heimspiele seit September 1955 in der Doosan Arena aus. Benannt ist das Stadion nach dem Konzern „Doosan“ aus Südkorea, der sich die Rechte der Namengebung des Stadions sicherte. Ursprünglich hieß die Heimstätte Viktorias „Stadion mesta Plzne“ was so viel heißt wie Stadion der Stadt Pilsen. Das Stadion wurde 1955 fertiggestellt und hatte ursprünglich eine Kapazität von 25.000 Zuschauern. Im Zuge von Modernisierungsmaßnahmen 1997 wurde eine Rasenheizung installiert und das Stadion bot nunmehr 35.000 Zuschauern Platz. Aufgrund von einer Hochwasser-Katastrophe im Jahr 2002, erlitt die Spielstätte deutliche Schäden. Große Teile der Stadiontribünen waren nicht mehr Nutzbar, somit fanden nur noch 7.500 Zuschauer Platz. Im Jahr 2011 wurde die Doosan-Arena nochmals aufwendig saniert. Aktuell find 13.000 Zuschauer Platz, davon dürfen sich 11.700 über einen Sitzplatz freuen. Der Gästeblock befindet sich innerhalb der „Hlavni“ Tribüne und beherbergt bis zu 750 Auswärtsfahrer. Um den Ansprüchen des modernen Fußballs gerecht zu werden, wurde aus dem ehemaligen Leichtathletik-Stadion eine reine Fußball-Arena und ist nun auch von der FIFA zertifiziert.

Doosan Arena Pano Viktoria Pilsen

Wissenswertes und Tipps für Auswärtsfahrer

Die Anreise zum Stadion gestaltet sich sowohl mit dem öffentlichen Nahverkehr, als auch mit dem Auto gut. Das Stadion hat eine gute infrastrukturelle Anbindung. Parkplätze sind allerdings nicht in unmittelbarer Stadionnähe, vielmehr muss man mit dem Bahnhofsparkplatz, der etwa 800 Meter vom Stadion entfernt ist, vorlieb nehmen. Bein öffentlichen Nahverkehr sollte man auf den Zug zurückgreifen, da man somit unabhängig vom Verkehrsaufkommen ist und sich das Stadion nach nur 15 Minuten Fußmarsch erreichen lässt. Das Stadion liegt etwa vier Kilometer östlich von Pilsner Stadtzentrum entfernt. Die Eintrittspreise für Auswärtsfahrer liegen zwischen fünf und zehn Euro. Auswärtsfans sind in einem deutlich gekennzeichneten Abschnitt auf der anderen Seite der Haupttribüne, bekannt als “ Hlavní Tribuna “ untergebracht. Der Gästebereich bietet nur etwa 600 mitgereisten Auswärtsfahrern Platz. Viktoria Pilsen ist für seine leidenschaftliche Fanbasis bekannt. In Ligaspielen sind regelmäßig über 10.000 Anhänger durchschnittlich im Stadion. Die Fans wurden mehrfach als „die besten Fans “ in der tschechischen Liga gewählt. Champions und Europa League Spiele werden immer garantiert ausverkauft sein, für die Anhänger des Klubs sind die Spiele auf Europas Fußballbühne oft das Highlight der Saison. Abseits des Platzes ist die 170.000 Einwohner Stadt Pilsen vor allem bekannt durch die Skoda-Werke und dem über die Landesgrenzen hinweg bekanntem Bier. Doch die Universitätsstadt hat noch einiges zu bieten. Wir haben ein paar Empfehlungen für Pilsen in unseren Kurztipps zusammengestellt.

Tipps:

  • Zum Erleben: Techmania – Nicht nur etwas für Technikbegeisterte und Kinder
  • Für`s Auge: St. Bartholomew`s Kirche – Gotisches Bauwerk mit dem besten Ausblick über Pilsen
  • Gegen den Hunger: Rango Restaurant – Kellergaststätte mit traditionellen Gerichten und erschwinglichen Preisen
  • Gegen den Durst: Purkmistr – Selbstgebrautes Bier in gemütlicher Atmosphäre

Bekannte Fußballer und ein Weltstar

Neben bekannten Fußballgrößen wie Jan Berger, Horst Stiegl, Petr Čech, oder den hierzulande aus Berliner Zeiten bekannten Roman Hubnik, die alle das Trikot von Viktoria Pilsen trugen, wird vor allem Weltstar und Nationalheld Pavel Nedved bis heute von den Fans verehrt. Er wurde in seiner Jugend bei Viktoria ausgebildet und feierte in der Saison 1990/91 als 19-jähriger sein Debüt bei den Profis.

 

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