FC Flora Tallinn: Der estnische Rekordmeister im Portrait

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Stadion des FC Flora Tallin: A. Le Coq Arena

FC Flora Tallin ist estnischer Rekordmeister mit zehn Meisterschaften und führt somit im Ranking knapp vor Stadtrivale FCI Levadia. Überhaupt gingen die 27 Meisterschaften seit 1992 ausschließlich an sieben Vereine die alle aus der Hauptstadt Tallin kommen. Der größte und einflussreichste Verein Estlands gewann zudem sieben Mal den Pokal. International spielt Flora Tallin regelmäßig die Qualifikationsrunden der Champions- und Europa-League, schaffte es aber in über 50 Partien noch nie eine Runde weiter zukommen.

Stadion von Flora Tallinn: A. Le Coq Arena

Gegründet wurde der Verein am 10. März 1990 von Aivar Pohlak – dem aktuellen Präsidenten des estnischen Fußballverbandes. Sein Traum war es, mit der Gründung eines rein estnischen Fußballteams in der damaligen Soviet Union den Grundstein einer estnische Fußballkultur zu legen. Zufälligerweise begann am 11. März der Zusammenbruch der Soviet Union der am 25. Dezember 1991 seinen Abschluss fand. Kurz darauf wurde 1992 die Meistriliiga – die höchste estnische Spielklasse – ins Leben gerufen, welcher Flora Tallin seitdem angehört.

Stadion von Flora Tallinn: A. Le Coq Arena

Heimspielstätte vom FC Flora Tallin ist die A. Le Coq Arena. Diese wurde offiziell am 02. Juni 2001 eröffnet und ist die modernste Arena des kleinen Baltenstaats. Mit einem Fassungsvermögen von 14.405 Zuschauern ist die A. Le Coq Arena zudem das größte Stadion Estlands. Hinter dem etwas speziellen Namen steckt die estnische Brauerei A. Le Coq – die Bierversorgung im Stadion sollte somit sichergestellt sein.

Neben den Heimspielen des FC Flora Tallin trägt die estnische Nationalmannschaft ihre Heimspiele in der A. Le Coq Arena aus. Zudem wurde dort 2018 der UEFA Super Cup zwischen Real Madrid und Atletico Madrid ausgespielt.

Zuschauer eher Mangelware in Estland

Die Zuschauerzahlen in der estnischen Premium Liiga pendelten sich über die letzten Jahre bei durchschnittlich 300 Zuschauern pro Partie ein. Angeführt wurde das Zuschauer-Ranking in den vergangenen Jahren meist von Flora Tallin, die pro Spiel etwa 600 Besucher ins Stadion lockten. In der Rekordsaison 2013/2014 kamen sogar 750 Zuschauer zu den Heimspielen. Die geringen Besucherzahlen haben zwei wesentliche Gründe. Erstens gehört Estland mit 1,3 Millionen Einwohnern – davon 430.000 Einwohner in der Hauptstadt Tallinn – zu den kleinsten Ländern Europas. Und zweitens ist Fußball in Estland kein Volkssport. Dieses Prädikat bleibt in Estland dem Kiiking vorbehalten – eine Art Extrem-Schaukeln.

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